Wer seine Lehre plötzlich von analog auf digital umstellen muss, kann auf vieles verzichten, nicht aber auf dieses eine kleine Teil, das niemals beiliegt, sondern immer hinzugekauft werden muss: der Adapter! Im März benötigte ich so einen Zwischenstecker plötzlich, um das Mikrofon ans Smartphone anzustöpseln oder das Aufnahmegerät am Stativ festzuschrauben. Jetzt kenne ich mich aus mit TRS- oder XLR-Steckern und Reduzierstücken für Stativgewinde. Und das sind nur einige meiner Favoriten des inzwischen fast vergangenen Jahres. Für mich persönlich war das Jahr 2020 – das Jahr der vielen digitalen Experimente – das Jahr der Adapter!
Adapter allein funktionieren nicht. Ihre Funktion liegt im Dazwischen. Sie schaffen Verbindung, wo eigentlich keine Verbindung möglich ist, weil der Stecker eben nicht passt oder die Spannung zu hoch ist. Man kennt diese Erfahrung aus dem Urlaub. Der Rasierer harmoniert eben nur mit der Steckdose im heimischen Bad. Andere Länder, andere Stecker. Die große Stunde der Adapter kommt immer dann, wenn man sie zwischenschaltet. Es braucht etwas, das in sie hineingeht, um dann wieder anders aus ihnen herauszugehen. Sie übersetzen die eine Stecksystem-Norm in eine andere oder wandeln elektrische Signale um.
Adapter sind daher gut für die vielgelobte Nachhaltigkeit. Ein Gerät, das man fast schon entsorgt hätte, wird plötzlich wieder kompatibel mit jüngst erworbener Technik. Adapter sorgen für Kontinuität, bringen Altes und Neues zusammen und machen … ja, machen, dass etwas einfach funktioniert!
Am Ende eines Jahres, in dem einiges nicht so funktionierte, wie wir uns das gewünscht haben, ist es vielleicht ganz angemessen, an diese Helfer zu erinnern, die vieles – häufig sehr geräuschlos – ermöglicht haben, an all die Menschen, die medizinische Wissenschaft in einfache Sprache übersetzt haben, die unauffällig halfen und an diejenigen, die verbunden haben, was völlig inkompatibel erschien. In diesem Sinne: Auf ein gutes neues Jahr 2021!